Eine EU-Initiative widmet sich dem Vorhaben, die Lebensqualität der Einwohner in mehreren Städten zu verbessern. Dazu zählen verschiedene Maßnahmen in den Bereichen Energieversorgung, Mobilität und IKT. Die beteiligten Städte werden künftig als Modelle bei der Prüfung der Übertragbarkeit der Maßnahmen dienen.
Momentan leben rund 55 % der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten. Laut einem UN-Bericht wird dieser Anteil bis 2050 voraussichtlich auf 68 % steigen. Mit der fortschreitenden Urbanisierung und den daraus resultierenden Herausforderungen ist eine erfolgreiche Städtepolitik heute wichtiger denn je.
Um die allgemeine Lebensqualität zu verbessern, wird das Konzept der intelligenten Stadt in verschiedenen Bereichen, darunter Energieversorgung und Verkehr, angewendet. Das EU-finanzierte Projekt MAtchUP (MAximizing the UPscaling and replication potential of high level urban transformation strategies) ist dafür ein gutes Beispiel. Die im Rahmen von MatchUP geförderten Lösungen für intelligente Städte tragen bereits Früchte: Innovative Technologien in den Sektoren Energie, Mobilität und IKT haben hier den Wandel eingeläutet. In Valencia – einer von drei Städten, für die MAtchUP groß angelegte Demonstrationsprojekte plant – wird beispielsweise die digitale Plattform VLCi von Verantwortlichen in den städtischen Behörden genutzt.
In einer Pressemitteilung auf der Projektwebsite wird hierzu erläutert: „Valencia wurde zur ersten 100 % intelligenten spanischen Stadt erklärt, und zwar dank der digitalen Plattform VLCi. Da dieses IKT-Instrument alle wesentlichen lokalen Dienste integriert, trägt es dazu bei, die Lebensqualität der Einwohner zu fördern, die kommunalen Ausgaben zu verringern und die Verwaltung effizienter zu gestalten.
Auf der Website der VLCi-Plattform werden die Hauptfunktionen des Instruments zusammengefasst. Es werden damit Daten der städtischen Dienste von Valencia gesammelt, die über Sensoren und Informationssysteme erfasst werden, und riesige Mengen an Informationen aus verschiedenen Quellen verwaltet. Zu den weiteren Funktionen gehören die Informationsspeicherung und -analyse mittels Big Data sowie die Bereitstellung von Informationen; Dashboards ermöglichen es Verantwortlichen in den städtischen Diensten, leichter Schlüsse zu ziehen und schnelle Entscheidungen zu treffen.
Das Projekt MAtchUP konzentriert sich neben Valencia derzeit auf die Städte Dresden und Antalya (Türkei). Darüber hinaus ist vorgesehen, die Übertragung und Ausweitung der Initiativen zu unterstützen. Die an dieser Phase beteiligten Städte sind Ostende (Belgien), Herzlia (Israel), Skopje (Nordmazedonien) und Kerava (Finnland). MAtchUP ist eines von mehreren EU-finanzierten Projekten zum Thema intelligente Städte und Gemeinden.
Im Rahmen eines Studienbesuchs in Valencia lernten das MAtchUp-Team und weitere Interessenträger die bewährten Praktiken und innovativen Lösungen vor Ort kennen. Sie erhielten praktische Einblicke in verschiedene Maßnahmen, die in den Bereichen Mobilität, Energieversorgung und IKT umgesetzt wurden. Beim Besuch der Verkehrssteuerungszentrale, dem ersten Programmpunkt, untersuchten die Projektpartner die Verkehrsüberwachung und -steuerung sowie das Unfallmanagement, wie in derselben Pressemitteilung ausgeführt wird. Die Teilnehmer informierten sich außerdem über das Projekt Decidim València, das Instrumente und Mechanismen zur Bürgerbeteiligung bietet und dabei den Schwerpunkt auf Dialog, Digitalisierung, Dezentralisierung und gemeinsam entwickelte Arbeitsgruppen legt. Zu den Vor-Ort-Besichtigungen gehörte auch ein Besuch der Schule Federico García Lorca, die an einem 50:50-Programm zum Thema Energiesparen teilnimmt. Dazu in der Mitteilung: „Dieses Programm ist eine ressourcensparende Maßnahme, die ein innovatives Geschäftsmodell fördert: das Einsparen von Energie und Kosten in Schulen. Durch den achtsamen Umgang mit Energie, Wasser und Gas lernen die Kinder in Valencia die Umgebung, in der sie leben, zu schätzen und zu respektieren.“
Das Projekt MAtchUp befindet sich im zweiten Jahr seiner Laufzeit und wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine zukunftssichere und lebenswertere städtische Umgebung für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.
Weitere Informationen: