Die 28. Europäische Konferenz und Ausstellung für Biomasse (EUBCE 2020) wird sich mit den aktuellen Herausforderungen und Anwendungen im Bereich Biomasse und Bioökonomie beschäftigen. Die ursprünglich vom 27.-30. April geplante Konferenz, die in Marseille stattfinden wird, wurde aufgrund des Covid-19 auf den Zeitraum vom 6.-9. Juli verschoben. Unter Berücksichtigung des Coronavirus-Ausbruchs ermöglicht uns die Verschiebung, ein optimales Erlebnis für alle Beteiligten zu gewährleisten.
Das Potenzial von Biomasse, dem Klimawandel zu begegnen, Ernährungssicherheit zu garantieren, nachhaltige Rohstoffe zu erzeugen und vielfältigere Energiequellen zu nutzen, wird zunehmend erkannt. Aus Biomasse erzeugte Energie machte im Jahr 2016 59 % des Energieverbrauchs der EU aus erneuerbaren Energieträgern und 10 % aller Energieträger aus, wie es in einer Kurzdarstellung des Wissenszentrums für Bioökonomie der Europäischen Kommission heißt.
Etwa 96 % der verwendeten Biomasse stammt aus Europa, was eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung einer lokalen Bioökonomie spielt. Die nachhaltige Erzeugung und die effiziente Umwandlung primärer Biomasse sowie die Mobilisierung von Restbiomasse ohne negative ökologische und gesellschaftliche Auswirkungen werden als Schlüssel für den Übergang zu einer biobasierten Wirtschaft angesehen. Eine solche Veränderung beinhaltet auch bahnbrechende Innovationen, die interdisziplinäre Ansätze und die Zusammenarbeit verschiedener Akteure erfordern.
Um diese Fragen zu thematisieren, werden auf der EUBCE 2020 über 1 500 Delegierte und Besucher aus 80 Ländern erwartet. Über 800 Plenarveranstaltungen, mündliche und visuelle Präsentationen mit 79 Konferenz- und acht industrieorientierten Sitzungen sollen stattfinden. Die Teilnehmenden kommen u. a. aus Forschung und Wissenschaft, sind Ingenieure, Techniker, Berater, politische Entscheidungsträger sowie Vertreter von Versorgungsunternehmen und Finanzinstitutionen. Neben der Hauptkonferenz wird es auch Parallelveranstaltungen geben, bei denen die Teilnehmenden ihre Arbeit präsentieren und Ideen und Lösungsansätze innerhalb der internationalen Gemeinschaft im Bereich Biomasse bekannt machen können.
In der Konferenzbroschüre wird erläutert: „Die 28. EUBCE wird ihr Portfolio von der energiebezogenen Biomasseproduktion und der Umwandlung biobasierter Rohstoffe auf andere Wirtschaftsbereiche ausweiten und nun auch die Bioökonomie in ihr Konferenzprogramm miteinbeziehen.“ Das gesamte Konferenzprogramm ist hier zu finden.
Einige der wissenschaftlichen Themen, die behandelt werden, sind: nachhaltige Ressourcen für die Dekarbonisierung der Wirtschaft, Biomassetechnologien und Umwandlung in Bioenergie, Biomassetechnologien und Umwandlung in intermediäre Bioenergieträger und Produkte der Bioökonomie, Integration von Bioenergie und Nachhaltigkeit, Auswirkungen und Strategien der Bioökonomie. Im Mittelpunkt der Industrieveranstaltungen stehen Themen wie: wesentliche Entwicklungen in integrierten industriellen Prozessketten, erfolgreiche Strategien und Richtlinien für die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen in der Industrie, industrielle Energie- und Wärmeprozesse und -systeme, Einsatz von Biomasse in Energiesystemen und Bioraffinerie, Bioenergie und Algen-Bioraffinerie.
Die EUBCE wird von verschiedenen Organisationen wie der Europäischen Kommission, der UNESCO, dem Verband der Europäischen Biomasseindustrie und dem Weltrat für Erneuerbare Energien unterstützt. Die viertägige Veranstaltung bietet eine Plattform für das Sammeln, den Austausch und die Verbreitung von wissenschaftlichem und industriellem Fachwissen auf dem Gebiet der Biomasse. Das technische Programm wird von der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission koordiniert.
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