Eine EU-Initiative erzielt bei der Entwicklung einer dezentralisierten und kosteneffizienten Energiehandelsplattform große Fortschritte. Ziel ist die Gestaltung klimafreundlicher und nachhaltiger städtischer Umgebungen.
Der Umstieg auf saubere Energie ist ein wesentlicher Aspekt der Initiativen für intelligente Städte, die darauf ausgerichtet sind, klimafreundliche und nachhaltige Stadtgebiete zu schaffen. Vision des EU-finanzierten Projekts CityxChange (Positive City ExChange) ist es, bis 2050 eine Stadtregion mit 100 % erneuerbaren Energien zu errichten. Vor diesem Hintergrund konzentriert es sich auf die Entwicklung und den Aufbau von Wohnblöcken und Bezirken mit Plusenergie, die es über mehrere Städte in der EU verteilen will. Das Vorhaben soll dabei unterstützen, die europäischen Ziele für die Umstellung auf saubere Energie zu erreichen. Der Aufbau von Plusenergiewohnblöcken mündet in Plusenergiebezirke und -städte. Mit dieser Entwicklung gehen die Ergreifung von Maßnahmen zur Energieeinsparung und -effizienz, die Nutzung lokaler erneuerbarer Energien und lokaler Energiespeicherung sowie der Energiehandel mit anderen einher.
Die IOTA-Stiftung, Projektpartnerin von CityxChange, wurde zum bedeutsamen Innovator im Rahmen der Initiative Innovationsradar der Europäischen Kommission ernannt. Diese Initiative ermittelt Innovationen und Innovatoren mit hohem Potenzial für EU-finanzierte Rahmenprogramme für Forschung und Innovation und bewertet deren Marktreife. Neben IOTA wurden auch die Partner Powel AS und ABB AS als wichtige Innovatoren ausgewählt. Laut der Website des Innovationsradars wurde dem Projekt die Reifeklasse „geschäftstauglich“ zugesprochen. Unter diese Klassifikation fallen Innovationen, „für welche konkrete marktorientierte Ideen zusammengestellt wurden [z. B. Marktstudien, Geschäftspläne, Einbindung von Endnutzenden]. Im Hinblick auf die Marktvorbereitung werden sie als fortgeschritten eingestuft, aber weitere Fortschritte hinsichtlich der technologischen Entwicklung sind erforderlich [etwa 20 % aller Innovationen befinden sich in dieser Kategorie].“
In einer Pressemitteilung heißt es: „Durch die IOTA-Technologie können Energiezähler automatisch miteinander kommunizieren und wichtige Informationen austauschen. Energie kann dezentral angefordert und angeboten werden. Alle Vorgänge werden über den Tangle bearbeitet, sodass der Markt vollkommen dezentralisiert und ohne Mittelspersonen funktioniert.“ Über dieses System können Einrichtungen in Städten wie Solardächer, Gebäude, Elektrofahrzeuge und Batterien Elektrizität in Echtzeit nachverfolgen und damit handeln, um Stromangebot und -nachfrage dezentralisiert und kosteneffizient über ein Stromaustauschnetz auszugleichen.
Der Tangle, eine offene, gebührenfreie und skalierbare Distributed-Ledger-Technologie unterstützt die reibungslose Daten- und Werteübertragung, welche das Internet der Dinge und die Interaktion zwischen Maschinen umfasst. Neben dem Energiehandel „nimmt sich IOTA auch weitreichenden Aufgaben im Bereich Elektromobilität an“, heißt es in derselben Pressemitteilung weiter. Gemeinsam mit FourC, einem Cloud-Infrastruktur-Unternehmen im Bereich intermaschinelle Kommunikation und Internet der Dinge „arbeitet IOTA an der Entwicklung einer Infrastruktur, welche es Nutzenden ermöglicht, multimodale Reisen über verschiedene Verkehrsdienstleister zu buchen und automatisch mit MIOTA zu bezahlen.“Das Projekt CityxChange entwickelt Demonstrationsstandorte in den Leuchtturmstädten Limerick, Irland, und Trondheim, Norwegen, welche in fünf Nachfolgestädten repliziert werden sollen: Smolyan (Bulgarien), Písek (Tschechische Republik), Võru (Estland), Sestao (Spanien) und Alba Iulia (Rumänien). Das in diesen Demonstrationsprojekten angewandte Rahmenwerk wird die Bildung eines gemeinsamen Energiemarktes und verknüpfter Gemeinden ermöglichen. Außerdem wird es Empfehlungen für neue politische Maßnahmen, Marktregulierungen und Geschäftsmodelle enthalten, wie auf der Projektwebsite erläutert. Das laufende Projekt CityxChange legt seinen Schwerpunkt auf verschiedene Bereiche der künftigen intelligenten Plusenergiestadt. Das Projekt läuft bis Oktober 2023.