Tests zeigen positive Ergebnisse bei der Auswaschung von Aluminium und Kalzium aus Anorthosit und deuten darauf hin, dass dieses Gestein eine bedeutsame Lösung für die nachhaltige Aluminiumgewinnung darstellt.
Das kanadische Unternehmen Hudson Resources, das sich mit der Exploration von Mineralien befasst, gab kürzlich die Ergebnisse von Tests bekannt, die an Anorthosit, einem magmatischen Gestein, das in der White Mountain Mine in Grönland gefunden wurde, durchgeführt wurden. Die vom norwegischen Institute for Energy Technology (IFE) im Rahmen des EU-finanzierten Projekts AlSiCal durchgeführten Untersuchungen bestätigen, dass Anorthosit schon bei kurzen Auswaschungszeiten eine sehr hohe Auswaschungsrate aufweist, wenn Aluminium und Kalzium gelöst werden.
Wie Hudson Resources in einer auf „GlobeNewswire“ veröffentlichten Pressemitteilung berichtet, „ist dies der erste wichtige Schritt zur Herstellung eines umweltfreundlichen, abfallfreien Aluminiumoxid-Produkts für die Aluminiumindustrie.“ Das Unternehmen beabsichtigt, ein wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung eines solchen Produkts aus Anorthosit nachzuweisen.
Die für die Tests bereitgestellten Anorthosit-Proben umfassten ein Produkt mit einer Korngröße von -250 μm und grobe (+100 mm) Gesteinsproben, die auf 77-760 μm zerkleinert und gesiebt wurden. Im Anschluss an die Untersuchung der hochwertigen Proben stellte IFE als Projektkoordinator des AlSiCal-Projekts fest, dass sowohl Aluminium als auch Kalzium gleichzeitig ausgewaschen wurden und dass 87-97 wt% (Gewichtsprozent) der Auswaschung innerhalb der ersten zwei Stunden stattfand. Darüber hinaus ergaben die Tests, dass die Auswaschung von 93-100 % wt% vier Stunden dauerte und dass die Schwankungen innerhalb des Bereichs auf unterschiedliche Partikelgrößen und/oder die natürliche Heterogenität von Anorthosit zurückzuführen sind. Dem IFE zufolge wiesen die Proben „schnelle Auswaschungseigenschaften“ und eine „hohe Gesamtauflösungsausbeute (100 % der theoretischen, berechneten maximalen Auflösungsausbeute auf der Grundlage der verfügbaren Analysen)“ auf.Die vom IFE durchgeführten Auswaschungstests umfassten die folgenden Schritte. Anorthosit wurde bei 140 ℃ mit 20 wt% Salzsäure vermischt. Das Reaktionsgemisch wurde dann abgekühlt, woraufhin die flüssigen und festen Anteile mit einer Zentrifuge und durch Dekantieren getrennt wurden. Die festen Anteile wurden gewaschen und getrocknet.
„Die EU-finanzierten Tests, die von IFE und AlSiCal unabhängig voneinander durchgeführt wurden, bestätigen ein effizientes und einfaches Verfahren zur Auswaschung von Aluminium und Kalzium aus dem White-Mountain-Anorthosit“, so Jim Cambon, Präsident von Hudson Resources. „Dies ist ein wichtiger Schritt bei der Herstellung eines abfallfreien ‚umweltfreundlichen Aluminiumoxid-Produkts‘ und bietet einen direkten Ersatz für Bauxit, bei dem für jede Tonne produzierten Aluminiums fast vier Tonnen Abfall anfallen. Die Zeit ist reif für die Herstellung eines wirklich umweltfreundlichen Aluminiums, und Anorthosit spielt dabei eine Schlüsselrolle.“
Das Projekt AlSiCal (Towards sustainable mineral and metal industry: ZERO Bauxite Residue and ZERO CO2 from co-production of Alumina, Silica and precipitated Calcium carbonate by the Aranda-Mastin technology) zielt darauf ab, die Mineral- und Metallindustrie nachhaltiger und umweltfreundlicher zu machen. Zu diesem Zweck wird eine innovative Technologie entwickelt, die es möglich macht, Aluminiumoxid, Siliziumdioxid und gefälltes Kalziumkarbonat gemeinsam zu erzeugen, ohne dass Bauxitrückstände oder CO2-Emissionen anfallen. Ermöglicht wird dies durch die Verwendung von in großem Umfang verfügbaren Ressourcen wie Anorthosit.
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