Im Übereinkommen von Paris haben sich 191 unterzeichnende Parteien verpflichtet, den Klimawandel zu bekämpfen. Doch um das Übereinkommen in Maßnahmen umzusetzen, müssen die Betroffenen mitarbeiten. Das EU-finanzierte Projekt PARIS REINFORCE stellt ein innovatives Framework für die Einbeziehung von Interessengruppen vor, um so die Legitimität der aktiven Klimapolitik zu erhöhen.
Koordiniert von der griechischen Nationalen Technischen Universität Athen kommt im dreijährigen Projekt PARIS REINFORCE (Delivering on the Paris Agreement: A demand-driven, integrated assessment modelling approach) ein Konsortium aus 13 Institutionen aus ganz Europa zusammen. Gemeinsam erarbeiten sie eine frei zugängliche und transparente Datenaustauschplattform für eine einfachere Konzeption klimapolitischer Maßnahmen.
Angesichts der Vielfalt der anstehenden Herausforderungen hat PARIS REINFORCE völlig neue innovative Integrationsprozesse kreiert, die Modellierungstools mit etablierten methodologischen Frameworks kombinieren. Die dadurch entstehenden Ergebnisse der Modellierung sind robuster gegenüber verschiedenen Unsicherheitsfaktoren.
Mit dem neuen Framework des Projekts – „I2AM PARIS“ – lässt sich eine detaillierte Dokumentation von integrierter Bewertung, Energiesystem- und Sektormodellen zusammenstellen und ausgeben. Es erleichtert Konzeption und Evaluierung von evidenzbasierten, inklusiven, realistischen und nachhaltigen klimapolitischen Maßnahmen und untermauert sie zusätzlich mit einer Toolbox für Robustheitsanalysen und einem innovativen Framework für die Einbindung von Interessengruppen.
Das Bewertungsframework orientiert sich an integrierter Bewertungsmodellierung (IAM) und hebt so Transparenz und Legitimität der erarbeiteten Optionen für die Energiewende auf eine neue Ebene. Außerdem unterstützt es die effektive Umsetzung der national festgelegten Beiträge, die Vorbereitung zukünftiger Handlungszusagen, die Entwicklung von Dekarbonisierungsstrategien für 2050 und die Stärkung des Global Stocktake 2023 im Rahmen des UNFCCC (Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen).
Vor allem will PARIS REINFORCE in allen Prozessphasen politisch Verantwortliche und andere Interessengruppen einbeziehen – von der Formulierung politischer Ausgangsfragen und der Definition von Prämissen für die Modellierung nach einem nachfrageorientierten Prinzip bis hin zur Konzeption von Schnittstellen und Spezifikationen für I2AM PARIS. Geplant sind vier Workshops für Interessengruppen: ein nationales EU-Forum in Griechenland und drei nationale Workshops außerhalb der EU, nämlich in Indien, Japan und Kenia.
Das Projekt endet regulär im Mai 2023.