Null bei Emissionen im Schiffsverkehr erneut erreichen

Ein von der EU unterstütztes Projekt hilft mit seinem neuen Voyage Energy Planner Personen mit Binnenschiffen, mit innovativen austauschbaren Batteriebehältern emissionsfreie Fahrten zu planen.

Die aktuellen Prognosen für die Treibhausgasemissionen des Schiffsverkehrs in Europa sehen schlecht aus. Die Emissionen des Schiffsverkehrs machen bereits etwa 13 % aller Verkehrsemissionen aus und werden bis 2050 vermutlich rapide um 50 % bis 250 % zunehmen, wenn keine Schritte zur Reduzierung der CO2-Emissionen unternommen werden.

Um seinen Beitrag zur Umkehr dieses Trends zu leisten, stellt das EU-finanzierte Projekt Current Direct austauschbare Batterien in Behältern für elektrobetriebene Schiffe vor. Die Lithium-Ionen-Batterien wurden speziell für den Schiffsverkehr entworfen und werden helfen, die Kosten und Treibhausgasemissionen merklich zu senken.

Durch diese neuartige Technologie sind keine Ladestationen in Häfen mehr notwendig. Stattdessen können Schiffe an einer der Batterietauschstationen Halt machen, die leeren Batterien durch bereits aufgeladene austauschen und schnell wieder ablegen. Die austauschbaren Batteriebehälter werden bis zu 1 MW Leistung und mindestens 3 Megawattstunden Energie bieten. Sie stellen somit eine saubere Energiequelle dar, die emissionsfreie Langstreckenfahrten ermöglicht.Um die Planung der Batterienachfrage zwischen allen Beteiligten zu erleichtern, hat Current Direct jetzt einen Voyage Energy Planner vorgestellt. Dieses hilfreiche Instrument bietet einen emissionsfreien Batterietauschplan für einige wichtige Binnenschiffe, basierend auf den jeweiligen Schiffs- und Reiseparametern. Anhand dieser Parameter schätzt der Planner die Anzahl der austauschbaren Batteriebehälter und Tauschaktionen, die für eine absolut emissionsfreie Fahrt notwendig sind.

„Der Planner bietet eine Auswahl verschiedener ‚allgemeiner‘ Leistungsprofile, die vereinfachte %-Leistungs- und %-Zeitfahrten im Rheinkorridor umfassen. Daraus ergibt sich ein Energieplan, der den veranschlagten Energiebedarf der Binnenschiffe und -flotten anzeigt und dabei helfen kann, einen Plan für den Übergang zu einer emissionsfreien Lösung basierend auf der Technologie austauschbarer Batteriebehälter aufzustellen“, heißt es in einer Pressemitteilung auf der Projektwebsite.Ein weiterer Schwerpunkt von Current Direct ist die Entwicklung einer Plattform für Energie als Dienstleistung (EaaS, Energy as a Service) in einer Betriebsumgebung des Hafens von Rotterdam, um neue Geschäftsmodelle zu begünstigen. Auf der Projektwebsite heißt es, die EaaS-Plattform werde „als resilienter Bewirtschaftungsansatz des Austauschnetzwerks der Batterien für den Schiffsverkehr entwickelt“.

Die Plattform beachtet Aspekte wie die Standortplanung (also wie viele Batterietauschsysteme in welcher Größe wo gebaut werden müssen). Weitere Aspekte sind die Verteilung von Ladestationen und Ersatzbatterien, Methoden des Ertragsmanagements sowie Ladestrategien. Dadurch sollen Besitzenden und Betreibenden von Schiffen rentable und nachhaltige Austauschdienste angeboten werden.

Über diese Strategien will Current Direct (CURRENT DIRECT – Swappable Container Waterborne Transport Battery) die Treibhausgasemissionen im Schiffsverkehrssektor von Europa senken und Investitionen in diesen sowie die Branche der Energiespeicherung in Batterien anregen. Weitere Ziele umfassen eine Reduktion der Gesamtbetriebskosten von Batterien im Schiffsverkehr um 50 % und eine Erhöhung der installierten Energie von containerisierten Energiespeichersystemen um 300 %. Das Projekt läuft im Dezember 2023 aus.

Weitere Informationen:

Current-Direct-Projektwebsite


veröffentlicht: 2022-03-04
Kommentare
Privacy Policy