Instrumente für intelligente Netze auf dem Innovationsradar der EU

Sieben Technologien, die für den Wandel von Europas Stromnetz entwickelt wurden, erhalten Anerkennung der EU.

Für langfristige Energiesicherheit muss die EU ihre Energiewirtschaft aufrüsten. Daher hilft das EU-finanzierte Projekt EUniversal, europäische Stromnetze mithilfe von innovativen Instrumenten umzugestalten, die derzeitige Einschränkungen der Energiewirtschaft überwinden. Einige dieser Instrumente wurden nun vom Innovationsradar der EU gewürdigt. Bei dieser Initiative werden modernste Innovationen geehrt, die von führenden EU-finanzierten Forschenden und Innovierenden ausgearbeitet werden.Insgesamt wurden sieben Instrumente von EUniversal vom Innovationsradar anerkannt. Dazu gehört ein Prognoseinstrument für Engpässe auf Niederspannung zur Berechnung des Engpassrisikos einen Tag im Voraus sowie ein datengestütztes Instrument für die Zustandsbewertung, das einen Echtzeiteinblick in Niederspannungsnetze mit Informationen zu Spannungsgrößen und zur aktiven Einspeisung liefert. Eine weitere vorgestellte Technologie ist die datengestützte Spannungskontrolle für Niederspannungsnetze, die nach Angaben in einer Pressemitteilung auf der Projektwebsite von EUniversal ein „Datenschutzprotokoll für die Verarbeitung personenbezogener Daten wie der aktiven Strommessung“ beinhaltet. Weiter heißt es, dass das Instrument die Spannungskontrolle in Echtzeit erlaubt oder im Prognosemodus arbeiten kann, um die Angebotsauswahl zu unterstützen und Verteilernetzbetreibern bei der Bestimmung der Flexibilitätsanforderungen zu helfen.

Die vierte Innovation ist ein datengestützter Ansatz zur Schätzung der Flexibilitätsanforderungen, um Unter- und Überspannungsprobleme zu lösen. Auch dieses umfasst ein Datenschutzprotokoll für die Verarbeitung personenbezogener Daten wie dem Stromverbrauch. Das Fünfte ist die investitions- und resilienzinformierte Planung von Verteilernetzen. In der Pressemitteilung wird erklärt, dass Verteilernetzbetreiber mit diesem Instrument informierte Entscheidungen über „die besten Portfolio-Optionen zur Verbesserung ihrer Resilienz gegen Extremwetterereignisse und Naturkatastrophen treffen können und gleichzeitig effiziente Kompromisse zwischen Zuverlässigkeit, Resilienz und Kosten erreichen“. Das Nächste ist ein Empfehlungsinstrument für optimale Flexibilität bei Angeboten. Dieses bestimmt die optimalen Angebote am Flexibilitätsmarkt, um Netzengpässe möglichst kostengünstig zu lösen.

Komplettiert werden die Instrumente auf dem Innovationsradar von Redispatch 2.0 kombiniert mit Flexibilitätsmärkten. Die Kombination von Redispatch 2.0 – dem neuen einheitlichen Ansatz zur Umverteilung für mehr Netzstabilität in Deutschland – mit einem marktbasierten Ansatz hilft dabei, „Netzbeschränkungen beim Kaskadenbetrieb von Nieder- bis Hochspannung auszugleichen“.

Diese und weitere Technologien werden an drei Versuchsstandorten in Deutschland, Polen und Portugal getestet. In Portugal bindet der EUniversal-Projektkoordinator DSO E-REDES 70 Haushalts- und Geschäftskundinnen und -kunden bei einer Demonstration ein, um „eine Reihe an neuen Anwendungsfällen zu untersuchen und so eine universelle Schnittstelle zur Aktivierung der Flexibilität zu validieren“, heißt es in einem Artikel auf „Smart Energy International“. Die vier Anwendungsfälle sind die Engpassbewältigung in Mittelspannungsnetzen, „integrierte Spannungskontrolle in Mittel- und Niederspannungsnetzen für den vortäglichen Markt sowie die Spannungskontrolle und Engpassbewältigung Tage/Wochen im Voraus und für die mittel- und langfristige Netzplanung“.

In Deutschland umfasst die Demonstration Tests von Lösungen, um die breitere Integration von erneuerbaren Energien zu unterstützen, während die Demonstration in Polen Instrumente untersucht, um die Überwachung und Kontrolle von Verteilernetzen zu verbessern. In dem Artikel heißt es, dass die wesentlichen geplanten Ergebnisse von EUniversal (MARKET ENABLING INTERFACE TO UNLOCK FLEXIBILITY SOLUTIONS FOR COST-EFFECTIVE MANAGEMENT OF SMARTER DISTRIBUTION GRIDS) ein Flexibilitätsinstrumentarium zur Bestimmung der besten Technologien und Systeme zur Lieferung von Flexibilitätsdiensten an das Netz sowie Instrumente für die Flexibilitätsbewertung zur Quantifizierung der Verfügbarkeit an unterschiedlichen Netzstandorten.

Weitere Informationen:

EUniversal-Projektwebsite


veröffentlicht: 2022-09-22
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