Forschende zeigen auf, wie Robotertechnologien dazu beitragen können, qualitativ hochwertigere Erzeugnisse effizienter zu produzieren, gleichzeitig die Umwelt zu schonen und die Belastung der Landwirtschaft durch schädliche Chemikalien zu verringern.
Wir denken nicht oft an die Arbeit, die geleistet werden muss, um das bei uns beliebte Obst und Gemüse auf den Tisch zu bringen. Für die landwirtschaftlichen Betriebe ist der Anbau gesunder Pflanzen mit sich wiederholenden Aufgaben wie Jäten und Besprühen verbunden, während die Pflanzen wachsen. Diese Aufgaben sind nicht nur monoton, sie sind auch teuer und zeitaufwändig. Robotertechnologien können diese Probleme beheben, indem sie die Landwirtinnen und Landwirte von eintönigen, ungesunden und unangenehmen Arbeiten befreien.
Mit Blick auf diese Lösung arbeitet das EU-finanzierte Projekt ROBS4CROPS (Robots for protecting crops) daran, die großflächige Einführung von Robotik und Automatisierung in der europäischen Landwirtschaft zu beschleunigen. Wesentliche Ziele sind die Steigerung der Produktivität, die Verbesserung der Effizienz und die Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit.
Die ROBS4CROPS-Lösung besteht aus einer Roboterplattform, die landwirtschaftliche Betriebe bei verschiedenen Aufgaben unterstützen und an unterschiedliche Gegebenheiten angepasst werden kann. Pilotversuche werden in Griechenland, Spanien, Frankreich und den Niederlanden durchgeführt.
„Mit ROBS4CROPS kombinieren wir technologische und wirtschaftliche Expertise mit dem Fachwissen der Personen auf dem Feld. Sie sind diejenigen, die Einblicke geben und Vorschläge machen, wie das System perfektioniert werden könnte“, erklärt Leiterin für den Bereich Wachstum Maja Žikić vom ROBS4CROPS-Projektpartner Foodscale Hub, Serbien, in einer Pressemitteilung, die auf der Website „Innovation Origins“ veröffentlicht wurde. „Die Idee besteht darin, alle Mitglieder der Wertschöpfungskette zusammenzubringen.“Im Projekt werden den Landwirtinnen und Landwirten zwei verschiedene Lösungen für die Automatisierung von Prozessen angeboten. Bei der vollautomatischen Lösung werden Jäten und Besprühen autonom von Robotern durchgeführt. Bei der teilautomatisierten Variante werden die Traktoren mit einer Smartbox nachgerüstet, um die Prozesse zu automatisieren. „Beide Plattformen werden mit einer Reihe von intelligenten Geräten zum Jäten und Besprühen ausgestattet“, erklärt Žikić. „Ziel ist es, den landwirtschaftlichen Betrieben dabei zu helfen, sich wiederholende Aufgaben in verschiedenen Umgebungen, von Obstgärten bis hin zu Weinbergen, loszuwerden.“
Die Lösungen von ROBS4CROPS werden in verschiedenen Bereichen getestet. In Frankreich ersetzt der Ceol-Roboter des ROBS4CROPS-Projektpartners Agreenculture die mechanische Unkrautbekämpfung in den Weinbergen des Loire-Tals, um die Arbeitskosten, die Anzahl der Runden beim Jäten und den Einsatz von Chemikalien pro Saison zu senken. Es geht die Probleme der mechanischen Unkrautbekämpfung im Gemüseanbau an.
Die saisonale Besprühung von Tafeltrauben bringt verschiedene Herausforderungen mit sich – eine hohe Anzahl von Pestizid- und Düngemittelanwendungen, hohe Arbeitskosten und einen Mangel an Arbeitskräften. Im griechischen Pilotprojekt werden diese Herausforderungen mit dem Ceol-Roboter, einem nachgerüsteten Traktor und einem ASM-Sprühgerät des spanischen Projektpartners Teyme angegangen. Sowohl der nachgerüstete Traktor als auch der Ceol-Roboter werden auf demselben Sprühgerät eingesetzt. Dies wird den ROBS4CROPS-Forschenden helfen, die beiden Plattformen zu vergleichen und nützliche Schlussfolgerungen über ihre Leistung in den hügeligen griechischen Pilotstandorten zu ziehen.
Durch die Automatisierung des Besprühens von Obstbäumen in Katalonien mithilfe eines nachgerüsteten Traktors, der die Smartbox von Agreenculture und das Sprühgerät EOLO von Teyme verwendet, will ROBS4CROPS den Einsatz von Chemikalien und den Arbeitsaufwand verringern. In den Niederlanden wurde im Rahmen des Projekts ein Pilotprojekt zur Fruchtfolge bei Kartoffeln durchgeführt. Der Robotti-Roboter des Projektpartners AgroIntelli und ein kamerabasiertes intelligentes Unkrautbekämpfungsgerät werden dort für die Erprobung verschiedener Aufgaben eingesetzt, darunter Frühsaat, Unkrautbekämpfung, Bodenbearbeitung und Ernte.
„Roboter können die Landwirtinnen und Landwirte von der Last der täglichen Aufgaben befreien, indem sie diese reduzieren. Mit Robotern auf den Feldern verfügen wir über mehr Zeit, uns auf wertvollere Aufgaben zu konzentrieren – zum Beispiel auf die Produktionsanalyse“, sagt Žikić. Die Lösungen von ROBS4CROPS können daher zu qualitativ hochwertigeren Erzeugnissen führen und gleichzeitig einen geringeren CO2-Fußabdruck und eine geringere Belastung durch schädliche Chemikalien gewährleisten.
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