Nahtlose Integration von Energiegeräten und -systemen in intelligente Haushalte, Gebäude und Netze

Digitale Technologien verändern den Energiesektor, sodass Nutzende ihre Geräte und Systeme einfacher verwalten und steuern können. Es stehen jedoch viele Lösungen und Standards zur Auswahl, und nicht alle können kombiniert werden und arbeiten nahtlos zusammen. Das Leben der Verbraucherinnen und Verbraucher wird damit erschwert und dieser Aspekt stellt ein Hindernis für eine schnellere Verbreitung von intelligenten Geräten und Diensten dar.

Die Digitalisierung des Energiesektors hat zu günstigen regulatorischen Rahmenbedingungen und technologischen Innovationen geführt, die neue Märkte für Dienstleistungen eröffnen. Infolgedessen wird der Sektor zunehmend nutzungs- und marktorientiert. Eine große Herausforderung besteht darin, intelligente Haushalte, Gebäude und Stromnetze problemlos miteinander zu verknüpfen. Für einen besser funktionierenden, intelligenteren, stärker integrierten und saubereren Energiesektor müssen sie in Zukunft vollständig kompatibel sein.

Das EU-finanzierte Projekt InterConnect erarbeitet Lösungen, die diese Herausforderung mithilfe eines ontologiebasierten semantischen Interoperabilitätsrahmens angehen. Es vereint 50 europäische Partner aus 11 Ländern, welche die gesamte Energie-Wertschöpfungskette abdecken, darunter Fertigungsunternehmen, Anbietende und Nutzende in der Technologiebranche, die fortschrittliche Lösungen für die Verbindung und Konvergenz von digitalen Haushalten und Gebäuden mit dem Stromsektor entwickeln und demonstrieren.

Eine Smart Applications REFerence SAREF Ontologie trägt zur Entwicklung des globalen digitalen Marktes bei, indem sie Lösungen verschiedener Anbietenden und Aktivitätssensoren im Internet der Dinge ermöglicht, zusammenzuarbeiten. Dies deckt Bereiche wie Big Data, Cybersicherheit und Stromnetze ab.Die Lösungen werden die nahtlose Verbindung von Geräten und Diensten gestatten, die auf unbestreitbaren semantischen Konzepten (SAREF-isierte Dienste) und nicht auf traditionellen (API-)Standards basieren. Damit wird die Digitalisierung von Wohnungen, Gebäuden und Stromnetzen auf der Grundlage einer Referenzarchitektur für sichere, kompatible IoT-Systeme für intelligente Wohnungen/Gebäude und intelligente Energiesysteme beschleunigt.

InterConnect hat eine Laufzeit bis 2023 und soll die Interoperabilität zwischen Geräten und Systemen sowie den Datenschutz und die Cybersicherheit von Daten Nutzender gewährleisten. Dies wird voraussichtlich durch die Einbeziehung digitaler Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI), Blockchain, Cloud und Big Data auf der Grundlage offener Standards erreicht.

Die Lösungen werden derzeit in sieben groß angelegten Pilotprojekten in Belgien, Deutschland, Griechenland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Portugal erprobt. Diese Pilotprojekte demonstrieren einen effektiven digitalen Markt zur Senkung der Betriebs- und Investitionskosten, der dem Endverbrauch zugute kommt und der EU hilft, ihre Energieeffizienzziele zu erreichen.

Im Rahmen des Projekts wurde eine Online-Gemeinschaft mit interoperablen Lösungen für die Verbindung von intelligenten Haushalten, Gebäuden und Netzen eingerichtet und gestartet. Diese Plattform richtet sich an ein breites Spektrum an weltweiten Interessengruppen, die sich vernetzen, beraten und Ideen zur Digitalisierung von Haushalten, Gebäuden und Stromnetzen austauschen wollen.

InterConnect wird außerdem Innovationen fördern, indem es Unternehmen durch offene Ausschreibungen Möglichkeiten bietet, um die Gemeinschaft der wichtigsten Beteiligten zu vergrößern. Im Mai 2022 und Anfang 2023 werden zwei offene Aufrufe zur Auswahl der einfallsreichsten von der Basis ausgehenden Projekte von KMU und Start-ups veröffentlicht. Die Aufrufe zielen auf die Entwicklung und Erprobung neuartiger interoperabler Anwendungen oder Dienstleistungen für intelligenten Haushalte und Netze ab. Eine Interessenbekundung für assoziierte Pilotprojekte, die sich dem InterConnect-Netzwerk anschließen möchten, wird im Juni 2022 veröffentlicht.


veröffentlicht: 2022-09-22
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