Rumänische Universität mit ungenutzten Ressourcen beheizen

Eine rumänische Universität regt dazu an, fossile Brennstoffe durch die Integration erneuerbarer Energiequellen auf energieeffiziente, erschwingliche und zuverlässige Weise zu ersetzen.

Die Studierenden der Polytechnischen Universität Bukarest (UPB) öffnen sich immer mehr der Idee, erneuerbare Energien zu nutzen, um sich in diesem Winter warm zu halten. Das EU-finanzierte Projekt WEDISTRICT trägt dazu bei, Kosten zu senken und Treibhausgasemissionen zu verringern. Es steht im Einklang mit dem übergeordneten Ziel, ein integriertes Fernwärme- und Fernkältenetz vorzustellen, das erneuerbare Energiequellen, Wärmespeicherung und Abwärmerückgewinnung bei niedrigen Temperaturen kombiniert.

Derzeit ist Fernwärme eine Lösung für die Bereitstellung von Heizungs-, Warmwasser- und Kühlungsdiensten durch ein Netz isolierter Rohre. Allerdings benötigt sie immense Energiemengen, wenn sie aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird.„WEDISTRICT ist aus dem Wunsch heraus entstanden nachzuweisen, dass fossile Brennstoffe durch die optimale Integration verschiedener erneuerbarer Energiequellen sowohl in bestehenden als auch in neuen Fernwärmesystemen abgelöst werden können“, kommentiert der Vizedekan der UPB, Constantin Ionescu, in einer Pressemitteilung auf „EuroScientist“.

Heizung und Kühlung verbrauchen die Hälfte unserer gesamten Energie, und der Großteil davon wird mit fossilen Brennstoffen erzeugt. Die gute Nachricht lautet, dass immer mehr Städte in Europa und auf der ganzen Welt moderne Fernwärmelösungen einführen.

WEDISTRICT strebt an, durch die Integration mehrerer erneuerbarer Energiequellen Heiz- und Kühllösungen zu 100 % ohne fossile Brennstoffe zu präsentieren. Ziel des Projekts ist die Erforschung und Entwicklung einer technischen Lösung zur Erzeugung thermischer und elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen.

Konkret installiert WEDISTRICT Photovoltaikmodule auf dem Dach. Als ersten Schritt. Der zweite Schritt besteht darin, die Sonnenenergie einzufangen und in Strom umzuwandeln. Anschließend wird dieser Strom zum Betrieb der geothermischen Wärmepumpe verwendet, um das Gebäude zu heizen. Dann nimmt ein Netz wassergefüllter unterirdischer Rohre die Erdwärme auf und leitet sie mithilfe einer Pumpe an das Gebäude weiter.Der Pressemitteilung zufolge ist es durch die Verwendung eines geothermischen Systems in Verbindung mit Fotovoltaikanlagen den Forschenden möglich, das Gebäude ausschließlich mit erneuerbarer Energie zu beheizen. „Wir haben zum Beispiel jeweils drei verschiedene Arten Solarmodule und Wechselrichter eingesetzt“, erklärt Mihai Vasile Sănduleac, außerordentlicher Professor für Energietechnik an der UPB. „Wir wollten eine Lösung konzipieren, die integriert werden kann und praxisnahe Bedingungen simuliert.“

Die jüngste Demonstration deutet an, dass in Rumänien schätzungsweise 30 % des gesamten Energieverbrauchs auf Gebäude entfallen. Die meisten öffentlichen Gebäude, Häuser und Wohnblocks wurden im Zeitalter des Kommunismus erbaut. Nur relativ wenige von ihnen wurden seitdem modernisiert.

Laut einem Bericht des unabhängigen Energiedienstleisters EPG hat jede siebte Familie im Land mit schwerwiegenden Wohnungsproblemen zu kämpfen, z. B. mit Wänden, Böden und Fensterrahmen von schlechter Qualität.

Über WEDISTRICT (Smart and local reneWable Energy DISTRICT heating and cooling solutions for sustainable living) inspirieren die Forschenden an der UPB andere Menschen zur Umstellung auf umweltfreundlichere Energiequellen. Die UPB rechnet mit einer Senkung ihrer CO2-Emissionen um schätzungsweise 32 Tonnen pro Jahr.

Weitere Informationen:

WEDISTRICT-Projektwebsite


veröffentlicht: 2022-11-11
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