Vorbereitungen zur Erprobung von Wellenenergie-Innovationen auf offener See laufen

Das EU-finanzierte Projekt EuropeWave hat Ankerplätze in den Freiwasser-Testgeländen der Biscay Marine Energy Platform (BiMEP) im Baskenland, Spanien, und des European Marine Energy Centre (EMEC) in Orkney, Schottland, gebucht. Die Liegeplätze wurden für die Endphase, die Phase 3, des vorkommerziellen Auftragsvergabeprogramms von EuropeWave bestellt. Während dieser Phase werden in der ersten Hälfte des Jahres 2025 drei Prototyp-Wellenenergiewandlersysteme zur Demonstration und zum Zweck von Betriebstests über einen Zeitraum von 12 Monaten eingesetzt.

Wie es der Name schon sagt, wird bei Wellengeneratoren die Energie der Meereswellen ausgenutzt und diese in Strom umgewandelt. Nach jahrelangen umfangreichen Versuchsreihen drängen nun technologieentwickelnde Firmen in ganz Europa darauf, ihre Wellenenergiewandleranlagen endlich auf den Markt zu bringen. Der Markt für diese Technologien ist gewaltig. Die aus den Meereswellen zu gewinnende Energie hat eine geschätzte potenzielle Kapazität von bis zu 29 500 Terawattstunden jährlich, was bedeutet, dass der gesamte Energiebedarf unserer Welt allein mit Wellenenergie gedeckt werden kann.

Doch wie viele der zahlreichen Innovationen, die sich gegenwärtig in der Entwicklung befinden, werden die Kommerzialisierung erreichen? Was der Energiesektor jetzt braucht, sind Systeme, die diesen angestrebten Fortschritt unterstützen. EuropeWave erfüllt diese Aufgabe, indem es Technologien, die sich bewährt haben, zur kommerziellen Anwendungsreife bringt.Im Rahmen des Projekts werden drei beauftragte Unternehmen ausgewählt, die im Sommer 2023 in die Phase 3 des vorkommerziellen Auftragsvergabeprogramms von EuropeWave eintreten werden. Zwei Systeme werden auf dem BiMEP-Versuchsgelände und ein System auf dem EMEC-Testgelände in Billia Croo installiert.

Ausgesucht werden die drei Wellenenergieprojekte aus den fünf Projekten, die es in die zweite Programmphase geschafft haben. Die fünf bisher erfolgreichen beauftragten Unternehmen sind Arrecife Energy Systems (Spanien), AMOG Consulting (Vereinigtes Königreich), CETO Wave Energy Ireland (Irland), IDOM Consulting, Engineering, Architecture (Spanien) und Mocean Energy (Vereinigtes Königreich).

„Die Buchung von Liegeplätzen bei EMEC und BiMEP ist ein wichtiger Meilenstein für das EuropeWave-Programm, der den Zugang zu den Versuchsstandorten für die Technologiedemonstrationen der Phase 3 gewährleistet“, erklärt Tim Hurst, Hauptgeschäftsführer des EuropeWave-Projektkoordinators Wave Energy Scotland, in einer auf „Offshore Energy“ veröffentlichten Pressemitteilung. „Die Aufstellung und der Betrieb von Anlagen unter echten Meeresbedingungen bildet die ultimative Herausforderung des EuropeWave-Programms, um das Leistungsverhalten der Vorrichtungen und ihrer Untersysteme zu demonstrieren sowie reale Erkenntnisse über die praktischen Betriebsabläufe zu gewinnen.“

Endika Aldaiturriaga, Projektmanager des EuropeWave-Projektpartners Ente Vasco de la Energía, der Energieagentur der Regionalregierung des Baskenlands, fügt in derselben Meldung hinzu: „Die Unterzeichnung dieser Vereinbarungen ist ein grundlegender Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Realisierung der Ziele des Projekts EuropeWave, d. h. Weiterentwicklung, Einsatz und Erprobung von drei vielversprechenden Technologien auf offener See. Diese Einsätze werden in gut vorbereiteten und anerkannten Versuchsgebieten stattfinden, die über umfangreiche Erfahrungen mit der Durchführung von Wellenenergiewandlertests verfügen, was die Entwicklungsarbeit erleichtert und den damit betrauten Personen Vertrauen in die sektorweite Anerkennung ihrer Bemühungen verschafft. Für die Käufergruppe von EuropeWave garantiert die Zusammenarbeit mit BiMEP und EMEC die Qualität der Ergebnisse und die Robustheit des von uns vorangetriebenen Prozesses.“

EuropeWave (Bridging the gap to commercialisation of wave energy technology using pre-commercial procurement) endet im Mai 2026.

Weitere Informationen:

EuropeWave-Projektwebsite