Marktvorbereitung biobasierter Nanomaterialien

Eine offene Ausschreibung eines von der EU unterstützten Projekts bietet KMU und anderen Unternehmen die Möglichkeit, ihre biobasierten Technologien und Lösungen zur Marktreife zu führen.

Das spanische Unternehmen für Kunststofftechnologie AIMPLAS hat angekündigt, dass seine Versuchslinie zur Reaktivextrusion bereitsteht, biobasierte Nanomaterialien für die Landwirtschaft und Lebensmittelverpackungen zu fertigen. Die Versuchslinie ist Teil des EU-finanzierten Projekts BIOMAC, über dessen Ökosystem offener Testumgebungen für Innovationen Technologien und Lösungen auf der Grundlage nanostrukturierter, biobasierter Materialien ausgebaut und für Marktanwendungen vorbereitet werden können. Nach zwei Jahren Entwicklungszeit stehen die Dienstleistungen von BIOMAC nun europäischen KMU und anderen Interessengruppen im Bereich biobasierter Nanomaterialien zur Verfügung.

Das Ökosystem bietet über vier Zentren technologische und marktorientierte Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Im Zentrum mit der Versuchsanlage stehen 17 über BIOMAC entwickelte Versuchslinien zum Ausbau biobasierter Technologien bereit. Der Projektpartner AIMPLAS betreibt die 11. Versuchslinie für die Reaktivextrusion zur Polymerisation von Polyactiden (Polymilchsäuren, PLA) und deren Copolymeren und die Fertigung PLA-basierter Nanokomposite.

Zusätzlich zur Versuchsanlage gibt es noch das Validierungszentrum, das Zentrum zur Prüfung der Wertschöpfungskette und das Zentrum für die Marktaufnahme. Über das Validierungszentrum werden Dienstleistungen wie Qualitätskontrolle und Charakterisierung, Normungsbewertungen sowie Prozessvalidierung und -modellierung angeboten. Für Wertschöpfungsketten stehen Nachhaltigkeitbewertungen, reibungslose Angebotssteuerung und die Einhaltung von Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft im Mittelpunkt. Im Zentrum für die Marktaufnahme dreht sich alles um den geschäftlichen, rechtlichen und datentechnischen Umgang mit einer Technologie. Die Dienstleistungen hier beziehen sich auf Daten- und Innovationsmanagement, Gesundheit und Sicherheit und Analysen der regulatorischen Anforderungen.In einem Blogeintrag auf der Projektwebsite heißt es, dass die AIMPLAS-Versuchslinie für zwei unterschiedliche Versuchsfälle im BIOMAC-Projekt eingesetzt wird. Für den Agrarsektor werden PLA-basierte Vormischungen mit Nanopartikeln für das Mulchen sowie PLA-Copolymere für Formpressverfahren entwickelt. Im Bereich der Lebensmittelverpackungen wird an Formulierungen für PLA-Nanokomposite für Blasfolienanwendungen gearbeitet.Nachdem die Versuchslinien über fünf interne Testfälle in den Bereichen Automobil, Landwirtschaft, Lebensmittelverpackung, Bauwesen und gedruckte Elektronik validiert wurden, ist jetzt eine offene Ausschreibung für Interessensbekundungen gestartet worden. Die am 15. Dezember 2022 veröffentlichte Ausschreibung richtet sich an KMU, Start-ups, Forschungs- und Technologieunternehmen sowie Midcap-Unternehmen, die ihre Projekte zu biobasierten Nanomaterialien kostenfrei über die offenen Testumgebungen für Innovationen von BIOMAC weiterentwickeln wollen. So sollen fünf weitere Testfälle (z. B. Textilien, medizinisch-biomedizinisch, Gewebetechnik, Einwegprodukte) mit biobasierten Nanomaterialien ausgewählt werden.

Die Vorschläge müssen bis zum 30. April 2023 zur ersten Prüfung vorliegen. Die endgültige Frist für Einreichungen ist am 15. Juni 2023. Die ausgewählten Projekte werden zwischen September 2023 und Dezember 2024 durchgeführt. Die Online-Präsentation zur offenen Ausschreibung von BIOMAC (European Sustainable BIObased nanoMAterials Community (BIOMAC)) finden Sie hier.

Weitere Informationen:

BIOMAC-Projektwebsite


veröffentlicht: 2023-01-01
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